Robert Point Track

In Glacier Country gibt einige Wanderungen, die man an einem Tag machen kann. Einer davon ist der Robert Point Track in Franz Josef. Der Franz-Josef-Gletscher ist international sehr bekannt. Franz-Josef ist der Ort am Fuße des Gletschers. Die Wanderfreunde planen sich den Robert Point Track ein, weil sie es lieben über verschiedene Untergründe durch den Neuseeländischen Regenwald zu wandern. Alles um am Ende auf einer Aussichtsplattform zu landen und dem Gletscher möglichst nahe zu kommen.

Regenwald. Gletscher. Schiefergestein. Limestone. Hängebrücken. Helikopter.

Fakten zum Robert Point Track

Distanz

9,8 km

Dauer vs. Dauer nach DOC

5:40 Stunden / 5:20 Stunden

Fitness

4/5

Bewertung

4/5

Höhenmeter

ö 420m ø 420m

Highlight

Regenwald Wanderung

Highlight

Franz-Josef-Gletscher-Tal View

Highlight

Aussichtsplattform Gletscher

Highlight

Trident Creek Falls View

Die Wanderung kann von zwei Punkten gestartet werden. Entweder am großen Parkplatz, von welchem man auch zur Aussichtsplattform oder zum Sentinel Rock gehen kann, oder man beginnt den Track am Startpunkt für den Alex-Knob-Track. Hier befindet sich am Straßenrand ein kleiner Parkplatz für ca. 5-10 Fahrzeuge (je nachdem, wie gerade geparkt wird). Vom kleinen Parkplatz sind wir gestartet und haben die ersten Meter über den Douglas Walk gemacht. Dieser führt sich bereits über einen Regenwaldpfad gesäumt mit Farne und anderen tropischen Gewächse zur Brücke und damit zum Startpunkt des Robert Point Tracks.

Die Hängebrücke (Brücke #1) über den Waiho River ist schon sehr beeindruckend. Darunter strömt eine Fluss aus Gletscherwasser kommend vom Franz-Josef-Gletscher unter dir hindurch. Die Brücke wurde im Jahr 2019 nach einem richtig krassen Regen mit 400 Liter pro m² zerstört. Durch die schnelle Reaktion und Investitionen sind die Schäden nach 18 Tagen bereits behoben worden und die Brücke ist seitdem wieder begehbar. Der Waiho River fließt kurz vor dem Meer mit dem Doherty Creek zusammen und anschließend ca. 10km südlich von Okarito ins Tasmanische Meer.

Wie auch immer – zurück zur Wanderung. Von dieser Hängebrücke geht es weiter durch einen sehr gut präparierten Wanderweg durch einen weiteren Teil von Regenwaldatmosphäre. Der Weg hier ist auch noch vorzüglich bis zur nächsten Brücke (Brücke #2). Danach wird der Weg Abschnitt für Abschnitt etwas wilder. Die Beschaffenheit des Weges ist von dort an nicht mehr komplett geebnet, sondern hat mehr und größere Steine auf dem Pfad und wird phasenweise auch schmaler bis die große Hängebrücke (Brücke #3) erreicht wird.

Direkt nach dieser Brücke beginnt der erste steiler Anstieg. Der Pfad variiert von einem schön angelegten Naturpfad bis zu einem Pfad über große, loose Steine. Auf dem Weg nach oben überquerst du eine Steinlawine und folgst dem Wanderweg weiter nach oben durch den Regenwald. Bevor du zur Hende’s Hut kommst, erreichst du auf halber Strecke einen schönen Aussichtspunkt mit Blick über das Tal des Franz-Josef-Gletschers. Gegenüberliegend kannst du den Wanderweg zum Gipfel Alex Knob nachvollziehen.

Weiter geht es zur Hütte, die einen Unterschlupf bei ändernder Witterung bietet. Der Weg führt nach der Hütte über einen in den Fels fixierten Schwebepfad wieder ein Stück nach unten. Der nächste Abschnitt wird dir super gefallen. Es geht über Schiefergestein weiter in Richtung Robert Point. Im Vergleich zu anderen Passagen bietet die raue Oberfläche eine gute Haftung und macht das Fortschreiten einfach. Der Weg führt hoch zu einer weiteren Brücke (Brücke #4). Von dieser Brücke hast du eine schöne Sicht auf einen alpinen Wasserlauf auf der einen Seite. Auf der anderen Seite siehst du, wie sich dieser Wasserlauf den Weg ins Tal bahnt und in Richtung Waiho River unterwegs ist.

Danach geht es über alpinen Untergrund weiter nach oben. Nicht besonders steil, aber durch den verschiedenartig strukturierten Untergrund dennoch herausfordernd. Es gibt ein ebene Passage und Passagen, die durch die verschiedenen Strukturen herausfordernd sind. Manche sind aufgrund ihrer unregelmäßigen Stufenhöhe schwer zu nehmen. Andere sind wieder super rutschig, da sich hier auf moosbewachsenen Steinen Feuchtigkeit festgesetzt hat. Du machst dich jedenfalls weiter auf den Weg nach oben und erreichst einen freien Aussichtspunkt mit Blickt auf die Trident Creek Falls. Als wir in Franz-Josef waren, konnte man nicht ins Tal zum Gletscher laufen, weil der Wanderweg weggewaschen war. Somit bleibt auch die Möglichkeit aus, diesen Wasserfall von nahem zu begutachten. Von hier oben hast du allerdings auch einen schönen Blick auf die Trident Creek Falls.

Der Weg bis zur Aussichtsplattform ist von hier nicht mehr weit. Gehst du die Stufen hoch zur Aussichtsplattform, genießt du eine 180°-Panoramasicht. Auf der einen Seite ein Blick über das gesamte Tal bis hin zum Tasmanischen Meer. Auf der anderen Seite eine Sicht auf den Franz-Josef-Gletscher, wie es näher wohl kaum geht. Zumindest nicht über offizielle Wanderwege oder öffentlich zugängliche Wege.

Persönliches Fazit

Wir mussten den Robert Point Track machen, weil es für die Wanderung zum Alex Knob in den Gipfeln zu sehr bewölkt war. Diese Wanderung hat uns in vollem Maße überrascht. Die facettenreichen Wegabschnitte und abenteuerlichen Hängebrücken bringen alles mit, was sich das Wanderherz vorstellt. Belohnt wird die Tageswanderung mit einem einmaligen Erlebnis mit der Panoramasicht von der Aussichtsplattform.

Wir empfehlen die Wanderung nur zu machen, wenn es am gleichen Tag keinen Regen angesagt hat und es zumindest den Tag zuvor nicht geregnet hat. Ansonsten wird besonders diese Wanderung sehr abenteuerlich, da einige Wegabschnitte sehr rutschig und dadurch auch gefährlich werden.